Deutschlands Weg in die Abgründe des Zweiten Weltkriegs
1. Die Weimarer Demokratie war ein friedliebender Staat. Nach den Grauen des ersten Weltkriegs gelang den Außenministern Aristide Briand und Gustav Stresemann deutsch-französische Versöhnung, durch den Pakt von Locarno am Genfer See 1925. Friedensnobelpreis für beide 1926.
1.2 die Ursachen des Ersten Weltkrieges sind hier nicht darzustellen, ganz kurz nur so viel: der Mordanschlag von Sarajevo hatte Österreich – Ungarn in eine schwere Krise gestürzt. Nun blieben fast sechs Wochen Zeit für ein europäisches Krisenmanagement. Doch die europäischen Großmächte erwiesen sich als unfähig, einen drohenden Weltkrieg abzuwenden. Bis heute wird darüber gestritten, welche Regierung den größten Anteil am Beginn des ersten Weltkriegs hat. In jedem Fall war der Blankoscheck des Deutschen Kaiserreichs an Österreich – Ungarn ein überaus schwerwiegender Fehler.
Sind die europäischen Mächte 1914 blindlings in den ersten Weltkrieg gestolpert, haben sie sich wie Traumtänzer verhalten? Das ist eine sehr umstrittene These. Das alles ist hier nicht zu entscheiden. Keinesfalls aber ist der Weg in den ersten Weltkrieg zu vergleichen mit der planmäßigen, hinterhältigen und abgrundtief bösartigen Entfesselung des Zweiten Weltkriegs im Herbst 1939.
1.3 außenpolitische Experten wie Gregor Gysi wussten lange Jahre zu verkünden: Russland habe noch niemals einen Krieg begonnen. Das ist ein Irrtum, denn am 1. August 1914 begann Russland in Ostpreußen einzumarschieren. Erst in der Schlacht bei Tannenberg konnte die Zaren-Armee zurückgeschlagen werden. Feldmarschall von Hindenburg und General Ludendorff galten seither als Sieger von Tannenberg. Beide haben im Kaiserreich und erneut in der Weimarer Republik, hier aber auf sehr unterschiedliche Weise, eine verhängnisvolle Rolle gespielt.
1.4 Auf die deutsch-französische Aussöhnung von Locarno folgte auch eine Verständigung mit der damaligen Sowjetunion. Außenminister Tschitscherin und Gustav Stresemann haben den Berliner Vertrag von 1926 ausgehandelt. Dieser Vertrag wird auch als „Ost -Locarno“ bezeichnet.
Er enthält einen Gewaltverzicht und eine Neutralitätsverpflichtung, sollte einer der beiden Vertragspartner, trotz friedlichem Verhalten“ von dritter Seite angegriffen werden.
Leider ist der überragende deutsche Außenminister Gustav Stresemann 1929 verstorben.
Der Weg in die Katastrophe beginnt mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933. Denn es folgte die totale Machtübernahme durch die NSDAP mit Hilfe von SA-Schlägertrupps, der Gestapo und einer starken Beimischung antisemitischer Propaganda. Hier beginnt der Weg Deutschlands in den zweiten Weltkrieg im Januar 1933.
2. Deutschlands Weg in den Zweiten Weltkrieg
Am 1. September 1939 überfällt das Nazi-Reich unseren Nachbarn Polen, das bedeutet den Absturz Deutschlands und Europas in die Abgründe des Zweiten Weltkriegs. Am 17. September 1939 fällt die damals stalinistische Sowjetunion der kämpfenden polnischen Armee in den Rücken. Der polnische Staat wurde durch zwei eigentlich tödlich verfeindete, höchst unterschiedliche Diktaturen zerschlagen. Für alle Zeiten sollte Polen von der europäischen Landkarte verschwinden. Das war die gemeinsame Absicht der Diktatoren Adolf Hitler und andererseits Josef Stalin.
Der zweite Weltkrieg ist also nicht ausgebrochen, wie etwa ein Vulkan, oder brach nicht über Europa herein, unerwartet wie ein Tsunami. Neun Tage vor dem Beginn der Nazi-Aggression gegen Polen wurde in Moskau der Hitler-Stalin-Pakt geschlossen. Einige Historiker und Journalisten nennen diesen Pakt bis heute einen Nicht-Angriffspakt. Das aber ist reine Nazipropaganda. Doch der verlogene Begriff Nicht-Angriffspakt aber stammt sogar von Josef Stalin persönlich. In Wahrheit war dieser Pakt ein Aggressionspakt zur Liquidierung des polnischen Staates. Unermessliches Leid ist über die Menschen in Polen hereingebrochen.
Der Hitler-Stalin-Pakt ist nicht Ursache des Zweiten Weltkriegs. Eine primäre Ursache war die Raum- und Rasseideologie des NS Staates. „Lebensraum im Osten“, das war eines der Schlagworte und eine der Leitlinien aus Hitlers „Mein Kampf“, niedergeschrieben 1926/27.
Spätestens seit 1934 war das NS-Regime die treibende Kraft der militärischen Aufrüstung und strategischen Vorbereitung auf einen großen rassistischen Vernichtungskrieg. Wo in Europa gab es noch freie Siedlungsräume für sogenannte „das Volk ohne Raum“? Lebensraum im Osten ist der zentrale Schlüsselbegriff der NS-Propaganda und der konkreten Kriegsrüstung des NS-Staates.
Doch auch ein Krieg gegen die demokratischen Westmächte war keineswegs ausgeschlossen, sollten sie einen Überfall auf Polen oder auch auf die Tschechoslowakei nicht tatenlos hinnehmen wollen.
Der rassistische und militärische Größenwahn des Nazi-Reichs ist daher die primäre Ursache des Zweiten Weltkriegs. Verbunden mit einer überaus aggressiven Rüstungspolitik, die seit 1934 nachweisbar ist und durch den Vierjahresplan unter der Leitung von Hermann Göring die deutsche Wirtschaft kriegsbereit machen sollte bis zum Jahr 1940. Doch dann ging es sogar noch schneller. Der Angriffskrieg 1939 wurde gewagt, obgleich Hitler selber von einem großen Risiko gesprochen hatte.
Eine weitere zusätzliche Ursache des Zweiten Weltkriegs ist aber auch das fatale Münchner Abkommen. Nach dem Schrecken des ersten Weltkriegs meinten die westlichen Demokratien, nämlich die Premierminister Chamberlain und der französische Präsident Daladier, sie könnten durch eine Politik des Appeasement, also der Beschwichtigung des braunen Diktators eine neue Katastrophe für die Völker in Europa verhindern. Das war eine überaus gutmütige und ebenso schreckliche Illusion. Denn das Münchner Abkommen, präziser auch als Münchner Diktat bezeichnet, zwang die Tschechoslowakei die deutschsprachigen Sudetengebiete an das Deutsche Reich, friedlich, wie es hieß, abzutreten. Doch die Bergkette der Sudeten war die strategische Verteidigungslinie für die tschechoslowakische Armee. Durch diese Vereinbarung der vier Mächte Großbritannien, Frankreich, Deutschland und des faschistischen Italiens wurde die Tschechoslowakei de facto wehrlos einer nachfolgenden deutschen Okkupation ausgesetzt.
Das Münchner Abkommen war ein fataler Fehler, denn die Luftblase einer Erhaltung des Friedens in Europa durch ein Appeasement zerplatzte schon nach sechs Monaten, als die Panzer der Wehrmacht in Prag einfielen, im März 1939.
In dieser Situation hat auch Chamberlain erkannt, dass Adolf Hitler ihn in seiner charmanten Brutalität betrogen hatte. Nun gab Großbritannien eine Garantie auf die Sicherheit der Grenzen Polens. Chamberlain hat also versucht, das ihm jetzt noch Menschenmögliche zu tun, um einen zweiten Weltkrieg zu verhindern. Doch die NS -Regierung ließ sich davon nicht beeindrucken.
Stattdessen schickte Hitler seinen Außenminister Ribbentrop, einen überzeugten Nationalsozialisten und charmanten Weinhändler nach Moskau. Viele möchten es heute kaum glauben doch Vom Flughafen bis zum Kreml war die Stadt mit den Fahnen von Hammer und Sichel und Hakenkreuz-Flaggen geschmückt. Binnen weniger Stunden haben nur wenige Männer am 23. August 1939 beschlossen, Polen von der Landkarte zu tilgen und nicht nur Polen, sondern wie sich bald herausstellen wird, fast alle Staaten Europas in den Zweiten Weltkrieg zu stürzen.
Eine zentrale Ursache der weiteren Eskalation des Zweiten Weltkriegs ist nun auch der ins unermessliche steigende rassistische und militärische Größenwahn des Nazi-Reichs.
Im Mai 1940 folgt Hitlers Angriff auf die westlichen Demokratien. Frankreich wurde in wenigen Wochen geschlagen,der Führer jubelte und mit ihm allzu viele Deutsche in einem wahren Siegesrausch.
Doch der Zweite Weltkrieg beginnt auch nicht mit der fatalen Münchner Konferenz. Wir wissen heute oder seit 1945/46, dass Hitler am 5. November 1937 zum ersten Mal seine wahren Pläne zu einem großen Vernichtungskrieg in einem ganz kleinen Kreis von nur sechs Menschen offengelegt hat. Das Dokument ist die Hosbach -Niederschrift von der Führerrede vom 5. November 1937, strengstens geheim. Dort spricht Hitler offen das aus, was man in „Mein Kampf“ schon als wirre Fantasien nachlesen konnte. Bis zum Jahr 43 oder 45 müsse die Raum- und Rasse-Frage im Sinne der Eroberung eines neuen Lebensraums für Deutschland gelöst werden, verkündet der Führer.
Doch nur drei der Teilnehmer zeigten die notwendige Begeisterung, nämlich Hermann Göring, Chef der Luftwaffe, Großadmiral Raeder sowie natürlich der Führer selbst. General von Fritsch, Oberbefehlshaber des Heeres, der Kriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg sowie der konservative Karriere- Diplomat und Außenminister Neurath ließen die erforderliche Begeisterung für Hitlers Eroberungspläne vermissen. Sie wurden auf die eine oder andere Weise bis zum Kriegsbeginn 1939 von ihren Posten entfernt.
Die Anfänge des Zweiten Weltkriegs reichen zurück in das Jahr 1934, als die über aus risikovolle und rücksichtslose Aufrüstung der Wehrmacht durch die Kriegsindustrie beginnt.
Also nicht 1933, sondern erst ein Jahr später. Schon damals hat Hitler intern geäußert, er würde die allgemeine Wehrpflicht wieder einführen. Im Juni 1934 folgt dann die schwere Staatskrise der Röhm-Morde. Manche Journalisten oder Historiker bezeichnen diese Mordserie noch heute als Röhm-Affäre oder gar als Röhm-Putsch. Das ist blanker Unsinn. Niemals hatte Röhm einen Plan zum gewaltsamen Putsch gegen Hitler. Diese Beschuldigungen sind eine nachträglich erfundene infame Lüge. Zudem wurde eine wahre Schmutzkampagne gegen den ermordeten SA Führer entfesselt, weil, wie schon seit 1931 intern bekannt war, der SA-Führer Röhm homosexuelle Neigungen praktizierte. Das galt als Verrat an den Idealen der Männlichkeit der NS- Ideologie.
Röhm allerdings hatte wirklich hohe Ambitionen. Die SA-Trupps, ein wilder Haufen von Schläger-Truppen und fanatischen Anhängern Adolf Hitlers, umfassten 1933 400.000 Mann. Doch Röhm betrieb eine überaus wirksame Kampagne, es gelang ihm, die paramilitärischen SA Schläger-Truppen auf etwa 4 Millionen Mann aufzustocken, innerhalb nur gut eines Jahres. Das war ein möglicher Angriff auf Hitlers Alleinherrschaft. Nicht Röhm also hat irgendeinen Putsch 1934 begangen, sondern Adolf Hitler hat ein Mordkomplott mit 90 Ermordeten ausgeheckt. Täter waren nun Heinrich Himmler und die SS in Bayern und in Berlin. Die Rhönmorde sind von enormer Bedeutung. Nicht nur innenpolitisch musste jetzt jedem Gegner des Naziregimes klar sein, dass jeder, der Widerstand wagen sollte, mit einem Mordanschlag oder mit einem Todesurteil zu rechnen hatte.
Ebenso wichtig aber war die außenpolitische Konsequenz der Röhm-Morde. Die Mehrheit der Reichswehrführer hatten mit großem Argwohn den enormen Anstieg der SA-Trupps beobachtet.
Denn die Reichswehr durfte laut Versailler Vertrag nur 100 000 Mann betragen, in Wahrheit gab es zusätzliche paramilitärische Verbände, so dass die Anzahl der Truppen, die der Reichswehr nah standen, deutlich höher war.
Hitler jedoch war überzeugt, mit den raubeinigen Schlägertrupps der SA konnte man keinen Weltkrieg führen. Er hat der Generalität zugesagt, dass der Aufbau eines Berufsheeres und die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht der Wehrmacht zu neuem Glanz und Gloria verhelfen würde. General Feldmarschall von Blomberg scheint hier eine traurige und verheerende Rolle in der Aufrüstung gespielt zu haben, er gehorchte den Befehlen Hitlers.
Eine bis heute noch offene Frage ist, wann genau sich in Wehrmachtskreisen ein militärischer Widerstand gegen das Hitler-Regime formiert hat. Denn im Zuge der Röhm-Morde wurden nicht nur etwa 60 SA-Führer ermordet, auch zwei bedeutende Wehrmachtsgeneräle, nämlich der frühere Reichskanzler von Schleicher mit seiner Ehefrau und der General von Bredow wurden einfach erschossen. Natürlich ohne jedes Gerichtsurteil. Doch SA Führer Röhm hatte in der Wehrmacht wenig Freunde. Viele Wehrmachtsoffiziere und auch große Teile der Bevölkerung im NS Reich schienen durchaus erleichtert, dass der SA-Chef ausgeschaltet wurde, egal ob sie die Lügen über den die Putschversuch von Röhm geglaubt haben oder nicht.
Hitlers Mordaktion gegen die SA Führung hatte aber noch eine weitere fürchterliche Konsequenz.
Denn die Mörder der SS haben nun gelernt, dass sie ohne jede eigene Strafverfolgung morden durften, sofern es der Führer befehlen sollte. Sehr viele der späteren Mörder von Auschwitz sind aus der damaligen SS rekrutiert worden. Heinrich Himmler stieg zum Chef des NS -Völkermordes auf, er wurde zur zweitmächtigsten Figur unter Adolf Hitler.
Der Zweite Weltkrieg aber beginnt letzten Endes schon mit der Machtübernahme der NSDAP und der Berufung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933. Auch wenn die massiven Aufrüstungspläne und Kriegsvorbereitungen im Januar 1933 noch nicht eindeutig erkennbar waren, so ist zu mindestens rückblickend absolut sicher, die Zerschlagung der Weimarer Demokratie und die Machtübernahme durch Hitler bedeutete konkret den Weg in den Zweiten Weltkrieg. Das ist heute der Grundkonsens unter allen Demokraten. Nur wenige mutige Kommunisten, aber auch Sozialdemokraten, Konservative und Christen, hatten schon früh Hitlers finstere Pläne durchschaut. Doch in den Tagen der Röhm-Morde hätten eigentlich viele die Augen öffnen müssen.
Die Mordserie gegen SA Führer Röhm ist bedeutsam auch für die Täter, denn die wichtigsten Täter des NS-Terrors haben sich aus der SS unter Heinrich Himmler rekrutiert, die sich nun zum alleinigen Machtfaktor neben der Parteiorganisation der NSDAP etabliert hat. Nur ein militärischer Widerstand hätte seit den Röhm-Morden Hitler noch stürzen und ihn notwendigerweise auch ermorden können. Das aber scheiterte auf tragische Weise in vielen verschiedenen Anschlägen gegen Hitler.
Besonders fatal ist das Münchner Abkommen auch wegen der Binnenwirkung auf die deutsche Wehrmacht, in der es einzelne hohe Offiziere um General von Witzleben gegeben hat, die in der September-Krise 1938 Pläne hatten, Hitler festzunehmen, um einen möglichen Krieg um die Frage des Sudetenlandes zu verhindern. Als aber Hitler die Geschenke von Daladier und Chamberlain in den Schoß gelegt wurden unter der Luftblase eines Appeasements, brach dieser militärische Widerstand zunächst zusammen. Es wird dann bis zum 20. Juli 1944 dauern, bis ein militärischer Widerstand unter Oberst von Staufenberg, sich endlich zum Handeln entschlossen hat.
Wir wissen heute, dass es insgesamt über 30 Mordanschläge gegen Hitler gegeben hat, alle sind auf tragische Weise gescheitert, denn ein toter Tyrann hätte 100 tausenden oder Millionen Soldaten und Zivilisten auch noch im Juli 1944 das Leben retten können, das letzte Kriegsjahr 1944/45 war keineswegs unblutig. Viele Städte in Deutschland, aber auch in anderen Ländern lagen damals noch nicht restlos in Trümmern und viele Menschen haben das letzte Kriegsjahr nicht überlebt, sei es in Polen, in der Ukraine, in Belarus oder dann unter dem Vormarsch der sowjetischen Armee.
Das alles ist nur ein kurzer Abriss des Weges, des Nazireichs in den Zweiten Weltkrieg. Drohpolitik oder doch Entfesselung eines Angriffskrieges? Viele Deutsche, zum Beispiel Konservative, haben bis 1938 der Illusion angehangen, die Wieder-Aufrüstung sei nur eine militärische Drohpolitik zur Erschwingung einer friedlichen Revision des Friedensvertrages von Versailles, die damals berauschenden Erfolge der NS-Regierung bis zur Einverleibung der Sudetendeutschen Randgebiete im Herbst 1938 Schienen dieser Illusion Raum zu lassen.
In Wahrheit konnte das Münchner Abkommen niemals Frieden schaffen, weil wir in der Hoßbach-Niederschrift vom 5. November 1937 wissen, dass Hitler auf einen großen Rasse- und Raum-Krieg im Osten Europas keinesfalls verzichten wollte.
Die historischen Fakten beweisen also eindeutig das Nazi- Reich, seine Aufrüstung und seine mörderische Ideologie sind die Ursache des Zweiten Weltkriegs. Die treibende Ursache des Zweiten Weltkrieges.
Das schließt aber nicht aus, dass eine sekundäre Ursache die stalinistische Eroberung gewesen ist. Das kann jeder im Wortlaut in den geheimen Zusatzprotokollen des Hitler-Stalin-Pakt vom 23. August 1939 sowie im zweiten Hitler -Stalin- Pakt vom 28. September 1939 nachlesen.
Viele Historiker und Journalisten übersehen heute, dass die stalinistisches Vision einer militärischen Eroberung von Nachbarstaaten mit dem Ziel der Welt-Revolution eine weitere Ursache des zweiten Weltkriegs gewesen ist.
An der Singularität des Holocaust, gegen die jüdische Bevölkerung in ganz Europa, soweit sie das Unglück hatten, in den Machtbereich des NS-Staates zu geraten, kann es keinen Zweifel geben.
Doch auch die stalinistischen Verbrechen lassen sich nicht hinweg diskutieren. Denn der Weg für die Errichtung der NS Konzentrationslager in Polen und später auch in Teilen der Sowjetunion, in der Ukraine,in Belarus oder in Russland selbst führt über die Zerschlagung des polnischen Staates Auschwitz. Die meisten NS -Vernichtungslager liegen auf dem Territorium des polnischen Staates.
Heute ist es in Russland untersagt, darüber nachzudenken, wie die Wehrmacht in die Sowjetunion einfallen konnte. Molotov und Stalin und ihr Geheimdienstchef Berija waren überzeugt, Hitler könnte es nicht wagen, einen Angriff auf die Sowjetunion selbst zu starten, denn das wäre letzthin der Untergang des Nazi-Reichs. Mit der zweiten Prognose sollten Stalin und Molotov recht behalten aus der Sicht des Mai 1945. Doch sie hatten bitteres Unrecht. Sie hatten sich in verbrecherischer Weise verkalkuliert in ihrem Pakt mit den nationalsozialistischen Verbrechern. Am 22. Juni 1941 hat das Nazi- Reich nun auch die Sowjetunion überfallen. Es folgte ein mörderischer Vernichtungskrieg. Zwischen den Schlüsseldaten des 22. Juni 1941 und dem 8. und 9. Mai 1945 liegen fast vier Jahre mörderischer Kämpfe und mörderischer Kriegsverbrechen. Allein 27 Millionen sowjetische Bürger, so schätzt man heute sind dem nationalsozialistischen Vernichtungskrieg zum Opfer gefallen.
Der Krieg in Fernost ist an dieser Stelle nicht darstellbar.
Die große Frage, ob der Krieg ohne die beiden Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki hätte erzwungen werden können, bleibt hier eine offene Frage.
Über viele der hier aufgeführten Argumente und Beweise kann man sicherlich streiten. Dennoch bleibt der Hitler Stalin Pakt mit den beiden genannten Geheimprotokollen zur Aufteilung Polens der letzte und bedeutsame Schritt in alle Abgründe des Zweiten Weltkriegs.
Putins Geschichtsfälschung zum Hitler- Stalin-Pakt 1939 – eine ideologische Grundlage für Russlands Überfall 2022 auf das Nachbarland Ukraine
Seit dem 24. Februar 2022 erleben wir den neostalinistischen und imperialistischen Überfall Putins auf das friedliche Nachbarland Ukraine. In dieser Situation ist die Tabuisierung des Hitler-Stalin-Paktes vom 23. August 1939 aus der Zeit gefallen. Denn Putin betreibt massive Geschichtsfälschung. Die historische Realität aber ist anders: Am 1. September 1939 überfiel das Nazireich den Nachbarn Polen, am 17. September fiel die Sowjetunion der kämpfenden polnischen Armee in den Rücken. Es folgte der Überfall auf die westlichen Demokratien, der Luftkrieg gegen England, der Krieg gegen Jugoslawien und schließlich am 22 . Juni 1941 der Überfall auf die Sowjetunion selbst.
Wer die Hintergründe und Motive der neureichen Mafia heute im Kreml verstehen will, sollte einen Blick auf die stalinistische Außenpolitik in den Jahren 1939 bis Juni 1941 nicht verweigern. Die Erinnerung an den europäischen Gedenktag vom 23. August ist daher von hoher gesamteuropäischer Bedeutung. Zu erinnern ist auch an die Menschenkette in den drei baltischen Staaten im Herbst 1989. Diese Menschenkette war ein wichtiges Signal für das Gelingen der friedlichen Revolution in allen ostmitteleuropäischen Staaten 1989.
Mein Fazit zum Hitler-Stalin-Pakt
- Der 23. August 1939 ist ein Antikriegstag. Das Münchner Abkommen Englands und Frankreichs mit Nazi-Deutschland des Jahres 1938 war eine fatale Illusion. Unvergleichlich schrecklicher war die fatale Kalkulation Molotows und Stalins, die sich nun zum Pakt mit Hitler-Deutschland entschlossen haben. Der Hitler-Stalin-Pakt ist der letzte Schritt in die Abgründe des Zweiten Weltkriegs. Nur neun Tage später überfiel das Nazi-Reich den friedlichen Nachbarn Polen, der Absturz in die Abgründe des Zweiten Weltkriegs.
Zwei Wochen später folgte die sowjetische Invasion. Fast alle Staaten Europas sind in diesen fürchterlichen Krieg früher oder später hineingezogen worden. In Polen begann die Blutspur nationalsozialistischer Vernichtungspolitik und des schrecklichen Terrors. Doch auch die Blutspur des sowjetischen Geheimdiensts ist leider unübersehbar, wie das Katyn-Verbrechen beweist, das von der stalinistischen Führung am 5. März 1940 beschlossen worden ist. Die Geheimakte zum Katyn-Verbrechen hat erst Präsident Jelzin im Jahr 1992 an Polen übergeben, nachdem die Sowjetunion über viele Jahrzehnte dieses Verbrechen geleugnet oder deutschen Verbrechern in die Schuhe geschoben hat.
Mit der Zerschlagung des polnischen Staates war der zweite Weltkrieg aber keineswegs beendet.
Nach dem sogenannten Blitzsieg über Frankreich stieg der aggressive, rassistische und militärische Größenwahn der Naziführung ins Unermessliche. Schon sofort nach dem Sieg in Paris wurde eine detaillierte Angriffsplanung gegen den damaligen Bündnispartner Sowjetunion in Angriff genommen. Am 18. Dezember 1940 folgt der berüchtigte Führerbefehl zum Plan Barbarossa zum Überfall auf die Sowjetunion, strengstens geheim. Stalin dagegen ließ sich als Weltgenie feiern, weil es ihm angeblich gelungen sei, das Lager des Imperialismus zu spalten. Alle Warnungen vor dem bevorstehenden Überfall auf die Sowjetunion wurden von Stalin, Molotow und dem Geheimdienstchef Berija in den Wind geschlagen, denn Stalin hatte beschlossen, dies sei allein britische Propaganda und der Truppenaufmarsch der Wehrmacht sei nur Drohpolitik, kein bevorstehender Angriffskrieg. Und ein Weltgenie wie Stalin konnte nicht irren.
Das Katastrophenjahr 1941 war das finsterste Jahr in der gesamten russischen und sowjetischen Geschichte. Nur unter unermesslichen Opfern aller Kriegsalliierten in Ost und West konnte der Überfall der Nazis, nun auch auf die Sowjetunion, schließlich bis zum Mai 1945 zurückgeschlagen werden. Auschwitz wurde von der Sowjet-Armee befreit, Buchenwald bei Weimar von den USA, Bergen-Belsen durch die britische Armee. - Der europäische Gedenktag am 23. August ist zugleich ein Gedenktag gegen die planmäßige Organisation des Holocaust. Der rassistische Größenwahn der NSDAP beginnt aber rückblickend bereits im Parteiprogramm vom Februar 1920, wo die Forderung gestellt wird, allen jüdischen Mitbürgern in Deutschland die Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Seit der Errichtung der Nazi-Diktatur führte ein schrecklicher planvoller Weg in die Abgründe des Holocaust. Zu nennen sind vor allen Dingen die Nürnberger Rassegesetze 1935 und die Pogromnacht am 9. November 1938, wenige Wochen nach dem dubiosen Münchner Abkommen. Denn das Nazi-Reich ließ sich durch dieses Abkommen in keiner Weise besänftigen. Die Hoffnung „Peace in our time“ war eine schreckliche Luftblase, wie rückblickend jedermann weiß. Mit der Zerschlagung des polnischen Staates und der Errichtung einer Okkupationszone des Nazi-Reiches und andererseits der Sowjetunion wurde der Weg bereitet – zunächst zur Errichtung der Ghettos in Polen.
Der Weg nach Auschwitz führt über die Zerschlagung des polnischen Staates im Herbst 1939.
Die meisten NS-Vernichtungslager sind auf dem Territorium Polens errichtet worden. Ohne den Überfall auf Polen hätte der Holocaust nicht in dieser Weise realisiert werden können. - Der 23. August 1939 ist auch ein Gedenktag gegen den NS Völkermord an den slawischen Völkern: Polen, Belorussen, Ukrainer, Russen und Serben in den riesigen Okkupationsgebieten der Nazi-Diktatur 1941 und 1942. Erst der Sieg bei Stalingrad bringt die Wende. Das Gedenken an alle Opfer des nationalsozialistischen Angriffskriegs wird zu Recht mit dem Hitler-Stalin-Pakt und selbstverständlich mit dem 1. September verbunden. Aus der Sicht der osteuropäischen Völker und zumal aus der Sicht der demokratischen Opposition in Russland, die heute im Gefängnis oder im Gulag unterdrückt wird, ist das Gedenken an den Ribbentrop-Molotow-Pakt eine historische Notwendigkeit .
Dr Richard Buchner, Freie Universität Berlin, 1970-2001.
Warum also kamen Molotov und Stalin auf die schreckliche Idee, ausgerechnet mit der braunen NS-Diktatur den Aggressionspakt zu schließen zum gemeinsamen Überfall auf Polen?
War auch die Vision einer kommunistischen Weltrevolution eine zentrale Begründung für die stalinistische Außenpolitik?
Nach dem gemeinsamen Sieg der Kriegsalliierten über das Nazi-Reich und nach der Okkupation Ost-Mittel-Europas bis zur Oder-Neiße-Linie 1945 waren Stalin und sein Politbüro überzeugt, einen historischen Sieg für die kommunistische Weltrevolution errungen zu haben.
Nach dem Bau der sowjetischen Atombombe im August 1949 stieg der revolutionäre Enthusiasmus Stalins und Mao Zedongs ins Grenzenlose. Nun erteilte der greise Diktator im Kreml höchstpersönlich den Angriffsbefehl gegen Süd-Korea, im Morgengrauen des 25. August 1950. Ein blutiger Krieg in Korea war die Folge mit nicht ein oder zwei Millionen Opfern, sondern mit vier bis fünf Millionen getöteten Soldaten und Zivilisten.
Weiterhin habe ich auf den nuklearen Rüstungswahn als Folge des Zweiten Weltkriegs hingewiesen. Die Atombombe ist eine Folge des NS-Angriffskriegs gegen Polen. Die Wasserstoffbombe (Megatonnen-Bombe) dagegen ist eine Folge des kalten Krieges, der durch die stalinistisch- maoistische Aggression gegen Südkorea befeuert worden ist.
Leider ist an eine Eindämmung des weltweiten Rüstungswettrennens nicht zu denken, so lange in der Ukraine geschossen wird.
Eine kurze Analyse der Motive und Hintergründe zum Überfall der neureichen Kreml-Elite auf das Nachbarland Ukraine schließt diesen Band ab.
Ideologie und Terror definieren heute wieder das System Putin. Mit oft tödlichem Terror wurde die demokratische Opposition in Russland zum Schweigen gebracht, denn jede Kritik kann heute lebensgefährlich sein. Neue Feindbilder werden durch das Informationsmonopol des Staatsfernsehens und fast alle Medien verbreitet. Das Nachbarland Ukraine wird als faschistischer Staat diffamiert. Denn im Kampf gegen den angeblichen Faschismus in der Ukraine ist jedes Verbrechen gerechtfertigt. Als neues Feindbild für die russische Bevölkerung wird auch das Verteidigungsbündnis der NATO aufgebaut.Die angeblich aggressive NATO bedrohe durch die Osterweiterung die Sicherheit Russlands. Mit diesem Argument hat Putin sein Land in ein neues Wettrüsten gestürzt.
Der russische Überfall auf die Ukraine beginnt nicht erst im Februar 2022, sondern schon mit der Annexion der Krim und mit dem verdeckten Krieg russischer grüner Männchen im Donbass im März 2014. Alle Versuche, Russland zurück an den Verhandlungstisch zu bringen, sind in der Ära Angela Merkel gescheitert. Der frontale Überfall vom 24. Februar 2022 ist eine Zeitenwende, sie erfordert ein fundamentales Umdenken aller politischen Akteure, die sich seit vielen Jahrzehnten für eine Versöhnung mit Russland eingesetzt haben.
In dieser Situation ist die Einheit aller westlichen Demokratien der Erde von größter Bedeutung. Alle westlichen Staaten und alle demokratischen Medien müssen der russischen Feindbild-Propaganda gegensteuern. Wir können nicht zuschauen, wie die Ukraine im Kampf gegen den Aggressor verblutet. Waffen und Munition in großer Zahl, Luft-Abwehrsysteme zumal, müssen der Ukraine sofort und kontinuierlich geliefert werden. Es geht nicht um Worte, sondern um Taten.
Wenn es den Republikanern in den USA gelingt, eine weitere Unterstützung für die Ukraine zu blockieren, so müssen sich die europäischen Staaten umso entschiedener und gemeinsam für die militärische ,wirtschaftliche und politische Unterstützung der Ukraine engagieren. Denn die Ukraine verteidigt nicht nur ihre eigene Freiheit und ihre Existenz als souveräner Staat, sondern auch die Freiheit der europäischen NATO-Staaten. Wer in dieser Situation Waffenlieferungen an die Ukraine verweigern möchte, fordert in Wirklichkeit die Unterwerfung der Ukraine unter die russische Diktatur.
Dennoch muss der Westen auch jetzt geheime Gesprächskanäle mit Moskau offen halten, sobald sich konkrete Anhaltspunkte für eine neue Dialogbereitschaft in Russland eröffnen sollten. Glaubhafte Abschreckung durch gesicherte Verteidigungsfähigkeit ist die eine Säule der NATO-Strategie. Die andere Säule war immer der Versuch einer diplomatischen Lösung der anstehenden Konflikte. Das aber ist unmöglich, so lange Putins Russland seine barbarische Kriegsführung fortsetzt.
(Weitere Details der aktuellen Politik können hier nicht dargestellt werden, denn die Lage ändert sich fast täglich.)
Niemand wird allen meinen Analysen und Bewertungen zustimmen, aber sie könnten eine Anregung sein, über die Realitäten der neostalinistischen Aggressions-Politik Putins neu nachzudenken.
Meine beiden Bücher zur Geschichte der Sowjetunion sind 2009 und 2012 im Leipziger Universitäts-Verlag erschienen. Viele Kollegen sagen mir heute, die fundamentale System-Kritik an der stalinistischen Vergangenheit in der Sowjetunion und die erneute Glorifizierung Stalins unter Tabuisierung seiner gigantischen Verbrechen wird durch Putins Überfall auf die Ukraine leider in dramatischer Weise bestätigt.
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Hitler – das ist der Krieg!
Schon lange vor und sofort nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde diese Warnung in den frühen dreißiger Jahren keineswegs nur von Kommunisten und Sozialdemokraten, sondern ebenso von kritischen Konservativen und Christen ausgesprochen. Diese griffige Parole hat sich in das kollektive Gedächtnis der Menschheit fest eingebrannt und zählt zu den zentralen generationsübergreifenden Einsichten zum 20. Jahrhundert. Denn es ist heute unzweifelhaft, dass die Nazi-Diktatur von Beginn an Krieg wollte und eine demgemäße Politik betrieben hat. Systematische Aufrüstung, Militarisierung der Gesellschaft, Raum und Rasse-Ideologie sowie Hass anderen Völkern gegenüber gehörten ebenso zur Vorbereitung auf diesen Krieg wie Friedensheuchelei auf internationaler Bühne oder das Blendwerk einer perfekt organisierten Olympiade.
Todfeinde – Komplizen – Kriegsbrandstifter

Georgi Dimitroff, der Held des Reichstagsbrandprozesses, hatte scharfsinnig erkannt: Das NaziReich ist eine mittel alterliche Barbarei, an deren Spitze eine Bande von Kriegs brandstiftern steht. Das Konzept der antifaschistischen Volksfront, das der VII. Weltkongress der Kommunistischen Internationale dem 1935 entgegenstellte, hätte eine alterna tive Kraftentfaltung hierzu bewirken können.
Doch was taten Stalin, Molotow, Woroschilow und NKWD Chef Berija in dieser Situation? Statt sich der tödlichen Gefahr entgegenzustemmen, wurden engste Kampfgefährten Lenins wie Kamenew, Sinowjew und Trotzki zum Tode verurteilt.

im Vordergrund Joachim von Ribbentrop, Stalin und Wjatscheslaw Molotow
Denn plötzlich waren sie, offenbar auch aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln, Volksfeinde, Mörder, gar faschistische Spione.
Selbst Bucharin verfiel diesem Verdikt. In den Jahren des großen Terrors sind bis zu 700.000 Sowjetbürger erschossen worden, Millionen verschwanden in den Lagern des GULag. Besonders litt die Rote Armee, Marschall Tuchatschewski steht als prominentestes Opfer für die bis zu 50.000 Offiziere und Kommissare, die ebenso erschossen worden sind.

Unermessliches Leid haben diese Verbrechen für das sowjetische Volk mit sich gebracht, aber noch schwerer wog, dass sich die UdSSR durch die Liquidierung großer Teile ihrer Eliten nahezu verteidigungsunfähig machte, wie das Schreckensjahr 1941 offenbaren wird. Schon diese blutigen „Säuberungen“ hatten die aggressiven Pläne Nazideutschlands begünstigt, doch es sollte ein noch perfideres Kapitel folgen. Am 23. August 1939 traf Außenminister Ribbentrop in Moskau ein, und Stalin empfing Hitlers Sendboten im Kreml. In den wenigen Stunden dieser Zusammenkunft entschied ein kleiner Kreis fanatischer Männer über das Schicksal Europas weit über ein halbes Jahrhundert im Voraus. Das war der letzte Schritt in die Abgründe des Zweiten Weltkriegs, der nach und nach den gesamten Kontinent erfassen würde. Denn dieser Vertrag war keineswegs ein Frieden stiftender „Nichtangriffspakt“, sondern besiegelte den gemeinsamen Überfall auf Polen, der den Beginn des Weltbrandes markiert.
Bis heute liegt über dieser schrecklichen Kooperation zumeist ein Schleier des Verschweigens oder des Beschönigens. Stalin ließ sich als Weltgenie feiern, weil er verstanden habe, das Lager des Imperialismus zu spalten. Tatsächlich aber war er Komplize des Nazi-Reichs in einem Vernichtungskrieg, der ab 1941 die Sowjetunion selbst in den Abgrund der totalen Vernichtung zu reißen drohte.
Nur unter unerlässlichen Opfern aller Kriegs-Alliierten konnte der Zweite Weltkrieg 1945 gewonnen werden.
Todfeinde – Komplizen – Brandstifter
Richard Buchner
Der Hitler-Stalin-Pakt und die Folgen Stalins Kriegsabenteuer in Korea mit dem Epilog Putins Überfall auf die Ukraine
Ziele, Motive und Hintergründe sowjetischer und russischer Politik
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Liebe Freunde, engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger, sehr geehrte Damen und Herren
Menschenrechte sind das zentrale Thema jeder Demokratie -die Luft zum Atmen, die Errungenschaft aller menschlichen Zivilisation.Dafür haben wir uns in der Gedenkstätte in Potsdam seit Jahren ehrenamtlich engagiert (wie einige von Ihnen wissen). Über alle Jahre aber sind die Themen Frieden, Versöhnung und Abrüstungvon gleicher, zentraler Bedeutung. Seit 1968 (!!) verfolge ich die Forschungen des Stockholmer SIPRI-Instituts: Hier dessen neueste Forschungs-Ergebnisse vom April 2020 zum weltweiten Wettrüsten.
Jeder denkende Mensch – jede Demokratin, jeder Demokrat solltesich ein wenig sachkundig machen. Allein die astronomischen Summenlassen erschrecken – denn genau dieses Geld fehlt zur Bekämpfung von Armut, Hunger, Krankheit und Not. Ebenso gefährlich ist die hirnloseProduktion immer perfekterer Vernichtungs-Technologien,das qualitative Wettrüsten durch „Modernisierung“ von Atomwaffen zumal. Um den Irrsinn des weltweiten Wettrüstens zu erkennen, muss man kein „Spezialist“ sein.Es genügt wohl, die (ungefähren) Zahlen des SIPRI zu bedenken.Wollen wir uns wirklich zu Tode rüsten – in vielen Staaten der Erde? Dazu hier meine Zusammenfassung und Interpretation der SIPRI-Forschungen (in deutscher Sprache)
Viel schwieriger ist die Frage. Was tun?
Niemand hat dazu die perfekte Antwort. Buch-Tipp:Hochaktuell ist bis heute Willy Brandt: >Der organisierte Wahnsinn. Wettrüsten und Welthunger< Köln 1985 (Neuauflage TB 2017 – im Internet zu finden). Noch immer exzellent – nur aktuelle Fakten ergänzen!! Zum Nachdenken – zum Diskutieren – vielleicht zum Handeln. Einfache Antworten gibt es nicht (außer von wenigen Dogmatikern). Hier auch meine beiden Bücher (entstanden aus einem Studienjahr LOMONOSSOW-Universität Moskau und langen Jahren der Lehre und Forschung an der Freien Universität Berlin):


Mehr Informationen zu den Veröffentlichungen von Dr. Richard Buchner finden Sie hier.
Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung – – – aber nicht unbedingt auf seine „eigenen“Fakten …